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2021-08-01, 07:00 Autor: Bolesław Bezeg / Amadeusz Lipczak / Radio Opole 4 HISTORIA

Powstanie Warszawskie 1. sierpnia 1944. PAMIĘTAMY (specjalna audycja polsko-niemiecka z okazji 77. rocznicy powstania)

Powstańcza czujka w ruinach kościoła św. Krzyża przy Krakowskim Przedmieściu [www.wikipedia.pl]
Powstańcza czujka w ruinach kościoła św. Krzyża przy Krakowskim Przedmieściu [www.wikipedia.pl]
Der Warschauer Aufstand war nicht der einzige Unabhängigkeitskampf in den von Deutschland besetzten Ländern während des 2. Weltkrieges. In Paris, Rom, Prag und sogar in fast ganz Slowakei kam es zu ähnlichen Ereignissen. Überall kam es zu Kriegsverbrechen bei der Beseitigung des Unabhängigkeitsschubs, doch nirgendwo war das Ausmaß damit zu vergleichen, was der Okkupant in Warschau getan hat.

Wie schon früher erwähnt wurde, hat Adolf Hitler, Führer des dritten Reiches befehlt, Warschau zu zerstören und die Einwohner zu ermorden, gleich nachdem er erfahren hat, dass es zum Aufstand gekommen ist. Mehrere Kommandanten der in die Niederschlagung des Aufstands engagierten Einheiten haben den Befehl eifrig gefolgt. Die in den Stadtvierteln Wola und Ochota verübten Verbrechen wurden schon beschrieben, doch nach Forschungen der Historiker beträgt die Opferzahl der geplanten Hinrichtungen der Einwohner 1/3 aller Opfer des Warschauer Aufstands. Die anderen kamen ums Leben als Folge von militärischen Aktivitäten, zu denen gezählt werden: Bombardierungen aus der Luft und Artillerie-Bombardierungen der vom Aufstand betroffenen Stadtteile. Die Zahl aller getöteten Zivilisten in Warschau beträgt ungefähr 200 000.

Dank mehreren Tagebüchern und Geschichtswerken wissen wir, dass es mehrmals zur Verwendung der Zivilisten als menschliche Schutzschilde kam und zwar gegen deutsche Panzer, welche die Barrikaden der Aufständischen angegriffen haben.

Obwohl der Umfang des von Soldaten deutscher Einheiten verübten Völkermordes war absolut grauenhaft, wenn es um Ausmaß und Unvermeidlichkeit geht, waren Soldaten verschiedener Hilfseinheiten an der Spitze der Gräueltaten in Warschau. Z. B. die von Oskar Dirlewanger geleitete SS-Gruppe bestand aus Sträflingen, die aus Gefängnissen gezogen wurden, Wilddieben und Wehrmachtsoldaten. Es gab auch Einheiten der russischen Kolaborationsarmee RONA. Sie alle haben den Tod und Vergewaltigung Tausender auf dem Gewissen, verübt oft mit besonderer Grausamkeit.

Der SS – General und Oberkommandierender der deutschen Armee in Warschau - Erich von dem Bach Zelewski hat das Unvermögen der Ermordung von einer Million Einwohner gesehen und am 5. August 1944 den Befehl von Hitler gemildert. Zuerst hat er den Frauen und Kindern ermöglicht, die Stadt zu verlassen, später kamen zu der Gruppe auch Männer in Zivil hinzu. Seit diesem Moment bis zum Ende des Aufstands tauchten auf die Straßen Schlangen von Flüchtlingen auf, unter denen deutsche Soldaten einige Personen gefangen haben: das waren Personen vermutlicherweise jüdischer Abstammung und die Personen, die wahrscheinlich in die Revolte verwickelt waren. Also ging es um fast alle Männer. An der Tagesordnung standen auch Vergewaltigungen und Morde an Frauen.

Unabhängig davon, dass die Alliierten die Heimatarmee als die verbündete Armee anerkannt haben und davon, dass die Aufständischen die Zugehörigkeitssymbole zu der bewaffneten Organisation getragen haben und am offenen Konflikt teilgenommen haben, haben die deutschen Militärgruppen die gefangen genommenen Aufständischen massenhaft erschossen.

Einer der bekanntesten solchen Exekutionen war die Erschießung der Gruppe, zu der 140 Personen gehörten. Während der Evakuierung aus dem von Deutschen besetzten Stadtteil kam die Einheit aus den Abwasserkanälen irrtümlich direkt auf Positionen der deutschen Soldaten. Alle wurden erschossen.

Flüchtlinge aus Warschau wurden zum Durchgangslager in Pruszków geleitet. Dort kam es zur Selektion. Die Arbeitsfähigen wurden als Zwangsarbeiter nach Deutschland transportiert. Die Arbeitsunfähigen wurden in Konzentrationslager geschickt. Es wird geschätzt, dass infolge dieser Maßnahmen circa 550 000 Einwohner von Warschau in KZ-Lager geschickt wurden. Viele von denen sind dort ums Leben gekommen.


Wenn es um die tragischen Folgen des Warschauer Aufstands für Zivilisten geht, herrscht eine weit verbreitete Ansicht, nämlich – wenn Polen ein diszipliniertes und den Besatzern gegenüber loyales Volk gewesen wären, hätte es alle diesen Vergewaltigungen, Hinrichtungen und Bombardierungen nicht gegeben. Warum haben also die Polen so gern am Kampf teilgenommen, obwohl man die Niederlage so leicht voraussehen konnte?

Die Wahrheit sah so aus, dass gehorsame Ausübung der Anweisungen von Besatzungsmächten keine Garantie für Einwohner des besetzten Polens, besonders des besetzten Warschaus, leistete, dass man überlebt. Schon seit Beginn des Krieges haben die deutschen Einheiten, die in Polen einmarschierten, eine Sache klargestellt, dass Zivilisten und Militär gleichermaßen ein Angriffsziel sind.

Im September und Oktober 1939 kam es zu über 700 Hinrichtungen, die von Fronteinheiten verübt wurden. Dabei wurden noch über 16 000 Zivilisten erschossen. Dazu muss man noch 57 000 Opfer der Bombardierungen aus der Luft und Artillerie-Bombardierungen hinzurechnen. Abgesehen davon hat die „ritterliche Wehrmacht" circa 3 000 polnische Gefangene erschossen.

Nach der Übernahme eroberter polnischer vom Militär verwalteten Gebiete durch Besatzungsmächte, wurde es noch schlimmer. Schon von Anfang der deutschen Besatzung Polens an hat Heinrich Himmler, einer der wichtigsten deutschen Führer, Reichsführer SS gesagt, die Vernichtung der Polen sei der Grundpflicht des deutschen Volkes. So hat man begonnen, diese Pflicht eifrig zu erfüllen. In den Besatzungsgebieten hat man strenge Gesetzgebung eingeführt und für die meisten Delikte eine Todesstrafe gefordert wurde.

Die geplante Ausrottung umfasste alle sozialen Gruppen, doch man hat mit Intelligenz angefangen, deren Vertreter als potentielle Leiter oder Widerstands-Initiatoren gegen Besatzungsbehörden betrachtet wurden. Während der ersten 6 Monate der durchgeführten „Intelligenzaktion" wurden 50 000 Vertreter der polnischen Intelligenz erschossen, darunter Lehrer, Wissenschaftler, Priester, Gutbesitzer, Sozialhelfer, Mitglieder der Selbstverwaltung, Freiberufler und Adel. Noch mal so viel Personen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo die meisten ums Leben gekommen sind.

Die Einwohner der eroberten polnischen Territorien, auf welchen das Generalgouvernement gegründet wurde, mussten jeden Tag bereit sein, den Tod zu erwarten. Immer wenn sie das Haus verließen, waren sie nicht sicher, ob sie zurückkommen. Oft passierten Menschenjagden, während denen belebte Straßen beiderseits gesperrt und alle Leute in diesen Straßen verhaftet wurden. Jeder auf diese Art und Weise gefangene Pole wusste nie, was später geschieht. Man konnte gleich an Ort und Stelle als Akt öffentlicher Hinrichtung erschossen werden. Sehr oft war das eine Vergeltung für die Untergrundaktion oder ein zufälliger Unfall, welcher den Besatzern passiert ist.

Man konnte auch gefangen genommen werden, als Geisel, und auf die Exekution in einem der vielen Gefängnisse warten. Man konnte in ein Vernichtungslager oder zur Zwangsarbeit geschickt werden, was oft mit der langsamen Ausrottung in der Sklavenarbeit zu vergleichen war. Das war also keine Übertreibung, was in einem Straßengesang zu hören war „Was soll man sagen, was soll man verbergen. Schwaben lassen uns nicht leben, ihre Kultur verbietet die Jagd auf den Straßen nicht".

Zu allen diesen erwähnten Erscheinungen kommt noch eine Reihe von Schikanen, denen polnische Bürger im Alltag ausgesetzt wurden. Geschäfte, Gaststätten oder Straßenbahnwagen „nur für Deutsche" – das alles war die Spitze des Eisbergs, wenn es um das System der täglichen Demütigung der Polen geht. Polnische Bürger waren nach der damals in Deutschland geltenden Ideologie als Untermenschen betrachtet.

Wenn man einen Deutschen in der Straße begegnete, musste man den Bürgersteig hinuntergehen, die Mütze abnehmen und nicken. Wenn einem Deutschen ein Gegenstand oder ein Gerät gefiel, was zu uns gehörte, konnte das der Deutsche mitnehmen. Jeder Kontakt mit einer Person, die zu den „Übermenschen" gehörte, konnte so ein Ende nehmen, dass man angeklagt wegen Respektlosigkeit gegenüber einem „deutschen Menschen" werden konnte. Und das konnte auch mit einer Todesstrafe enden.

5 Jahre im permanenten Druck und in dauernder Demütigung hat zur gemeinsamen Durst nach Vergeltung beigetragen. Eine momentane Freiheit auf dem von Aufständischen beherrschten Straßenabschnitt war wie ein Schluck Luft für eine Person, die lange gezwungen wurde, unter Wasser zu bleiben. Diese Emotionen hat sehr genau Józef Szczepański - junger Poet, Aufständischer, Soldat des Bataillons „Parasol - Regenschirm" in seinem Gedicht „Mutti, ich gehe heute kämpfen" beschrieben. Ein Zitat: „Es ist so gut, Sten in der Hand zu halten und dem Tod direkt ins Gesicht zu lachen. Und dann zielen und knallen. Ohne Angst und für das Land. Zu unserer Ehre".

Für die Soldaten, die am Warschauer Aufstand teilgenommen haben, war nicht der Sieg selbst das einzige Ziel. Man fühlte sich erfolgreich, dass man den Status eines versklavten Menschen losgeworden ist.
Am Anfang waren die deutschen Einheiten überrascht, wenn es um das Ausmaß des Aufstands geht. Aber gleich danach gingen sie zur plangemäßen Operation über, dem Aufstand ein Ende zu setzen. Vorrangig wollten sie Durchgängigkeit auf wichtigsten Landverkehrsverbindungen wiederherstellen und das Aufstandsgebiet in kleine Bereiche teilen. Verstärkt wurden Streitkräfte an den Brücken und am Ufer der Weichsel. Danach begann man, den Aufstand in einzelnen Stadtvierteln aufzulösen.

Als erstes fiel die Wahl auf den Stadtteil Wola, der dank dem Lied der Aufständischen unter dem Titel „Michla Schlösschen" bekannt war. Dort haben gekämpft die berühmtesten Bataillons „Zośka" und „Parasol-Regenschirm". Beide bestanden aus Jugend, die ideologisch in der konspirativen Pfadfinderbewegung „Graue Reihen" geschult wurde.

Pfadfinder aus dem Bataillon „Zośka" haben am 2. August zwei deutsche Panzerkampfwagen „Panther" eingenommen, welche dann 10 Tage lang aufständische Aktivitäten in Wola unterstützt haben. Deutsche Angriffe haben Aufständische letztendlich gezwungen, Wola zu verlassen und in die Altstadt hinüberzugehen. Dieser Stadtteil wurde gleich das nächste Ziel der Invasion.

Nach schweren Kämpfen gelangten die in den letzten Widerstandspunkten umkreisten Aufständischen am 2. September durch Abwasserkanäle zu anderen Stadtvierteln, wo es noch gekämpft wurde. 800 Aufständische gingen nach Żoliborz und weitere 4500 in die Stadtmitte über. In der Altstadt blieben circa 2500 verletzte Aufständische und 35 000 Zivilisten, unter denen 5 000 verwundet waren. Nachdem die Deutschen die Altstadt erobert hatten, brachten sie Verletzte um und nach einer Jagd nach Aufständischen vertrieben sie die übrigen Einwohner, Juden und junge Frauen aus der Stadt.

Im September konzentrierten sich die Aufständischen einerseits auf der Erhaltung immer noch beherrschter Territorien, andererseits auf der Erringung des Zugangs zur Weichsel. Am rechten Ufer des Flusses stationierten polnische Einheiten der Berling-Armee, gleich neben der Sowjetischen Armee. Polnische Truppen haben vom 16. bis zum 19. September mehrfach versucht, den Aufständischen zu helfen.

Die Untergrundkämpfer haben mit großer Mühe ein kleines Stück Land im Stadtviertel Czerniaków kontrolliert, damit polnische Einheiten dorthin landen konnten. Zu dieser Aktion wurden 2 Infanterie-Regimente der Polnischen Volksarmee geschickt, die aber große Verluste bei der Flussüberquerung erlitten. Deswegen haben die Gruppen, die letztendlich den Aufständischen anschlossen, die Situation am linken Flussufer nicht verbessert.

Am 23 September, nach fast einem Monat heftiger Kämpfe um jedes Gebäude und jeden Hof, ist es den Deutschen gelungen, den Brückenkopf der polnischen Revolutionären an der Weichsel zu liquidieren. Die Situation der Aufständischen wurde hoffnungslos, umso mehr, dass es dramatisch an Lebensmitteln, Munition, Gewehr und sogar Wasser gefehlt hat. Angesichts dem Mangel an konkreten Handlungen seitens der sowjetischen Armee, ruhte die letzte Hoffnung auf die Hilfe aus dem Westen. Es war möglich nur durch den Luftweg. Im August und im September haben alliierte Flugzeuge 280 Flüge mit Abwürfen von Lebensmitteln durchgeführt. Man hat 240 Tonnen Bewaffnung und Wundverbände abgeworfen, darunter nur 107 Tonnen fingen Aufständische ab. Am Ende des Aufstands hat die Luftwaffe der Berling-Armee der Abwurfaktion angeschlossen, doch man hat Gegenstände in Beuteln ohne Fallschirme abgeworfen, so wurden sie sehr oft vernichtet.

Trotz der dramatischen Situation und unaufhörlichen Angriffen, sowie Niederlagen in Powiśle und Sadyba, gab es auch aufständische Einrichtungen, die während des ganzes Aufstands die am Anfang eingenommenen Positionen behalten haben. Die sogenannte Schanze von Witold hat den Rang eines Symbols erreicht – das war eine Einrichtung im Gebäude in der Starynkiewicza – Straße 10, geleitet vom berühmten Rittmeister Witold Pilecki. Er war der Mann, der sich freiwillig in Auschwitz gefangen nehmen ließ, um zu prüfen, was eigentlich in einem deutschen KZ-Lager passiert.

Nach 2 Jahren ist er geflohen und hat in den Westen einen Bericht über den deutschen Völkermord geschickt. Während des Aufstandes war Pilecki Soldat der Gruppe „Chrobry II", die meistens aus Mitgliedern der zweitgrößten polnischen konspirativen Militärorganisation von Nationalen Streitkräften bestand. Diese Einrichtung hat man bis Ende des Aufstands behalten. Mit dem Eintritt in die aufständische Armee hat Pilecki den Befehl seiner Vorgesetzten gebrochen. Das Kommando der Heimatarmee hat die Notwendigkeit des Kampfes gegen die Sowjets, die nach dem Sieg über Deutschland Polen besetzen werden, vorausgesehen und im Frühling 1944 hat eine tief versteckte Organisation unter dem Namen „Nie" ins Leben gerufen. Diese Organisation war zum Kampf gegen die Sowjets vorgesehen. Ihre Mitglieder durften am geplanten antideutschen Aufstand nicht teilnehmen, die Mehrheit hat aber das Verbot bagatellisiert.

Warum?
Vor allem muss man sich daran erinnern, dass die Heimatarmee dazu gegründet wurde, damit sie im günstigen Moment einen antideutschen Aufstand entfacht. In dem von Menschenjagden, öffentlichen Hinrichtungen und täglicher Demütigung der polnischen Bürger geplagten Land wuchs der Wunsch nach Vergeltung.

Es ist also kein Wunder, dass die Einwohner von Warschau offiziell dachten, dass gerade jetzt der beste Moment für den Ausbruch des Aufstands ist, als der Strom deutscher Flüchtlinge aus dem östlichen Polen in der letzten Julidekade 1944 übergelaufen war. Die Perspektive der wackeligen Besatzungsmachinerie hat verursacht, dass die Warschauer oft die Anordnung der deutschen Macht ignoriert haben. In der Anordnung stand geschrieben, dass 100 000 Stadteinwohner sollen auf Befehl bereit sein, Befestigungen zu bauen.

Nach dieser Anordnung drohten den Leuten blutige Repressionen im Falle, wenn sie sich nicht zur Arbeit melden und die Deutschen entscheiden die Repressionen in die Praxis umzusetzen. Kaum jemand wusste, dass in den letzten Julitagen wurden 4 Elite-Divisionen der Wehrmacht in die Stadt eingebracht wurden, darunter die berühmte Fallschirmdivision „Hermann Göring".

Vor einigen Jahren hat man in London neue Dokumente über die Umstände der Entscheidung von dem Ausbruch des Aufstands in Warschau bekannt gegeben. Das Oberkommando der polnischen Streitkräfte in London hat die Entscheidung getroffen, dass der Aufstand nicht in Warschau ausbrechen darf. Damit es dazu nicht kam, wurde General Leopold Okulicki mit Fallschirm in Polen abgeworfen. Statt die anvertraute Mission zu erfüllen, hat er das Warschauer Kommando der Heimatarmee bewegt, den Aufstand in Warschau und nicht in der Provinz, wie geplant, hervorzurufen.

Nach Informationen in den neuen Dokumenten sollte Okulicki, der 1940 in Łubianka in Moskau inhaftiert wurde, während der Haft im sowjetischen Gefängnis zerbrochen werden und ist der Zusammenarbeit mit dem sowjetischen Geheimdienst eingegangen. 2 Jahre später hat er Russland verlassen, ist in die Anders-Armee eingezogen und wurde prominenter Politiker der Londoner Regierung.

Nach dem Aufstand ist er aus der Gefangenschaft geflohen und wurde Kommandant der Heimatarmee, die er im Januar 1945 aufgelöst hat. Wahrscheinlich ist er in einem sowjetischen Gefängnis 1946 gestorben. War er wirklich sowjetischer Spion? Tatsachen aus seinem Lebenslauf lassen daran zweifeln. Wahrscheinlicher scheint zu sein, dass seine Entschlossenheit, den Aufstand gerade in Warschau hervorzurufen, resultierte vielmehr aus einer falschen Einschätzung der Situation als aus sowjetischen Eingebungen.

Man muss hier daran erinnern, dass der Rundfunk namens Tadeusz Kościuszko, der aus Moskau an das besetzte Polen ausstrahlte, hat in den letzten Julitagen mit folgenden Worten zum Aufstand aufgerufen: „Bevölkerung Warschaus!. Zu Waffen! Setzen sich alle Leute für Landesnationalrat und Warschauer Untergrundarmee ein! Da sollen alle gegen Deutsche schlagen! Kreuzen Sie die Pläne durch, öffentliche Gebäude zu zerstören! Helfen Sie der Roten Armee die Weichsel zu überqueren!

Schicken Sie Nachrichten und zeigen Sie Wege! Eine Million der Einwohner Warschaus soll eine Million Soldaten werden, die den deutschen Angreifer hinausjagen und die Freiheit gewinnen!" Auch dieser Ruf war eine der Ursachen des Aufstandsausbruches. Die Tatsache, dass dazu Kommunisten aufgerufen haben, machte falsche Hoffnungen, dass der Aufstand sich selbst nicht überlassen wird.
Anfang August kann man in polnischen Medien nicht nur Berichte über Feierlichkeiten und Beiträge über wenig bekannte aufständische Episoden aber auch heftige Streitereien über den Sinn des Warschauer Aufstands finden. Das sind typische akademische Diskussionen, welche für die Teilnehmer eine Gelegenheit bieten, ihre Gelehrtheit und Beredsamkeit zu präsentieren. Niemand legt Wert darauf hin, Widersacher zu überzeugen, deswegen hören die Streitseiten den Argumenten der Gegner nicht zu. Die Leiter der Heimatarmee setzten dem Aufstand politische und militärische Ziele. Beide erwiesen sich als untauglich.

Im Grunde genommen, kann man den Warschauer Aufstand als ein militärischer Erfolg nicht bezeichnen. Man hat weder militärische noch politische Ziele erreicht. Man hat keine Brücken und keine Bahnhöfe erobert. Man hat das Ufer der Weichsel nicht beherrscht. Man hat keine politische Situation hergestellt, die erlauben würde, ernsthafte Verhandlungen mit den Sowjets aufzunehmen. Alle diesen Gründe lassen feststellen, dass der Aufstand fehlgeschlagen war.

Aber gleichzeitig, wenn man mit den Zeitzeugen d.h. Teilnehmer des Aufstands ins Gespräch kommt, trifft uns im Grunde in jedem Fall eine Sache: die eindeutige Stellungnahme, dass die Zeit des Aufstands die schönste Zeit des Lebens war, obwohl jeden Tag viel geopfert wurde. In den Einwohnern von Warschau steckte großer Wille nach Kampf und Vergeltung für eine jahrelange Demütigung.

Während dieser Jahre hat die Polen Angst begleitet, und genau Angst vor unprovozierten Verhaftungen, Erschießungen, Foltern und bestenfalls vor dem Abtransport ins Konzentrationslager. Erst wenn der Kampf ausbrach, haben sie erleichtert aufgeatmet und an diesem Moment erinnern sie sich am häufigsten. Der Ausbruch des Aufstands hat die Selbstachtung für Tausende von Polen wiederhergestellt. Die Bilanz war furchtbar. 16 000 Aufständische haben das Leben verloren, die deutschen Verluste werden auf 18 000 geschätzt, aber wenn es um die Opfer unter den Zivilisten geht, sind das über 200 000 Personen. Das Ausmaß der Opfer übertraf Vorstellungen, sogar unter deutschen Kommandanten. Oberbefehlshaber in Warschau, General SS Erich von dem Bach-Zelewski, der so schnell wie möglich zur Beendung der Kämpfe führen wollte, hat dem aufständischen Kommando eine Kapitulation zu den für reguläre Armeen geltenden Bedingungen vorgeschlagen.

Auf Anordnung von Tadeusz Komorowski Pseudonym „Bór - deutsch: Hochwald", dem Kommandanten der Heimatarmee, hat die Delegation des Aufstands unter Oberst Kazimierz Iranek-Osmecki seit dem 28. September begonnen, Verhandlungen mit den Deutschen zu führen. Das Ziel war die Unterzeichnung eines Abkommens über die Beendigung der Kriegshandlungen in Warschau. In der Tat verdankt die polnische Seite seinem hervorragenden Verhandlungsgeschick und Beharrlichkeit sehr große Zugeständnisse, welche General von dem Bach-Zelewski den Aufständischen gegenüber gemacht hat.

Oberst Iranek-Osmecki hat dazu beigetragen, dass Tausende von Warschauern überlebten. Vor allem soll er ein Denkmal von uns bekommen. Im Rahmen des in der Nacht vom 2. bis auf den 3. Oktober 1944 abgeschlossenen Abkommens hat sich die deutsche Seite verpflichtet, die Warschauer Aufständischen als Soldaten einer der alliierten Armeen zu behandeln. Aufständische durften also Kriegsgefangene werden und in ein Gefangenenlager geschickt werden. Hier muss man daran erinnern, dass bis zu dem Moment des Vertragsabschlusses jeder Aufständischer wie ein Bandit behandelt wurde und alle, die von den Deutschen gefangen worden sind, wurden gleich erschossen.

Das Abkommen hat auch eine sichere Evakuierung der Zivilbevölkerung gewährleistet. Einer der Punkte des Vertrags war eine Feststellung, dass die Einstellung der Kampfhandlungen auch für die historische Substanz Warschaus gilt. Leider haben die Deutschen keinen der Punkte der Vereinbarung völlig eingehalten. Es gab Fälle, dass die Gefangenen schon nach dem Abschluss des Abkommens erschossen wurden, besonders in Feldlazaretten, die von der deutschen Seite übernommen wurden. Die meisten Zivilisten wurden in das Durchgangslager in Pruszków abtransportiert. Ca. 150 000 dieser Zivilisten wurden dann in KZ-Lager oder zur Sklavenarbeit in Deutschland deportiert. Wenn es noch um die historische Substanz geht – 3 Monate lang d.h. vom Oktober bis Dezember ohne Kampf haben die Deutschen benutzt, alles, was irgendwelchen Wert hatte, aus Warschau auszuführen. Dazu haben sie noch in dieser Zeitspanne die geplante Abrissaktion der Stadt durchgeführt.

In den Erinnerungen der Menschen, die den Aufstand überlebt haben, es können Soldaten der Heimatarmee oder Zivilisten sein, wird oft ein Satz wiederholt: „Obwohl uns eine Heer von Tod und Zerstörung umgab, bedeutete August 1944 für uns einige der glücklichsten Tage unseres Lebens. Einige Tage lang haben wir uns wirklich frei gefühlt.

Keine einzige Person, die sich auf diese Art und Weise an den Anteil am Warschauer Aufstand erinnerte, hat den Zweifel geäußert, dass diese Freiheit es wert war, dafür zu sterben.

Autor: Bolesław Bezeg
Tłumaczył: Amadeusz Lipczak
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